Millionen von Menschen alleine in Deutschland sind von Einsamkeit betroffen.

Einsamkeit meint hier ein Gefühl des Mangels an emotionaler Nähe, an Bezügen zu Menschen, denen man ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringt, zu denen man eine innere Bindung verspürt, von denen man sich anerkannt und angenommen weiß und zwar so wie man ist. Es geht also um emotionale Nähe, Zusammenhalt und Vertrauen.

Die Intensität der Beziehung zu einem oder mehreren anderen Menschen, die erforderlich ist, um dieses Gefühl von Einsamkeit zu überwinden variiert dabei ganz individuell. Der eine Mensch wünscht sich Freunde mit ähnlichen Interessen, auf die auch in schlechten Zeiten Verlass ist. Einem anderen Menschen ist eine innere Verbundenheit, eine Art Seelenverwandtschaft wichtig. Für einen weiteren Menschen ist neben einer emotionalen auch eine körperliche Intimität in einer Paarbeziehung notwendig, um sein Gefühl der Einsamkeit zu überwinden.

Ebenso unterschiedlich können auch die Ursachen für Einsamkeit sein.
Es kann der Umzug aus beruflichen Gründen sein, der Aus- bzw. Wegzug der Kinder, eine Trennung, der Tod eines geliebten Menschen, Flucht vor Armut oder Verfolgung, Krankheit, Behinderung, Charaktereigenschaften, Neigungen oder Interessen, die nicht der Norm der Mehrheitsgesellschaft entsprechen und vieles, vieles mehr.

Bei aller Vielfältigkeit der Menschen, ihrer Bedürfnisse und der Ursachen mit Blick auf das Thema Einsamkeit ein Problem ist ihnen allen gemein:

Über Einsamkeit spricht man nicht. Einsame Menschen werden stigmatisiert. Sich zur eigenen Einsamkeit zu bekennen bedeutet sehr oft als schwach, hilfsbedürftig und als Außenseiter wahrgenommen zu werden.

Gesellschaftliche Realität ist, dass man sich als stark, selbstbewusst, voll integriert und beliebt präsentieren muss, um anerkannt und nicht als Sonderling ausgegrenzt zu werden.

Einsamkeit zu überwinden heißt aber auch Vertrauen aufzubauen und sich dem anderen gegenüber zu öffnen. Die Angst, dass dies als individuelle Schwäche wahrgenommen wird und zur Ausgrenzung führt ist dann der direkte Weg in einen Teufelskreis der das Gefühl der eigenen Einsamkeit nur noch weiter verfestigt. Am Ende steht dann oft sogar eine seelische Erkrankung.

Mit der Selbsthilfegruppe „Einsamkeit“ wollen wir versuchen diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Als Gleiche unter Gleichen wollen wir uns ohne Ausgrenzung und Stigmatisierung in einem geschützten Raum gegenseitig helfen für jeden in der Gruppe seinen ganz eigenen, passenden Weg aus der Einsamkeit zu finden.

Mit Respekt und Toleranz füreinander wollen wir reden und diskutieren, um Ideen zu entwickeln, die einem selbst oder einem anderen neue Möglichkeiten aufzeigen. Und wir wollen uns gegenseitig dabei unterstützen diese Möglichkeiten auch auszuprobieren.

Vielfalt hilft Einsamkeit zu überwinden. Die Gruppe richtet sich deshalb an alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Behinderung, Gesundheit oder was auch immer.

Es sind alle Menschen willkommen, die bereit und in der Lage sind respektvoll und offen mit den anderen Menschen in der Gruppe - egal wer oder was sie sind, woher sie kommen oder wo sie hinwollen – umzugehen.

Wer Vorbehalte gegen Menschen hat, die nicht den Normen der Mehrheitsgesellschaft entsprechen und auch nicht mit dem Ziel kommt diese zu überwinden, möchte bitte von einer Teilnahme absehen.

Alleinstehende, Einsamkeit, Emotionale Probleme

Sonstiger Rhythmus

Ab 2023 finden 14tägig zusätzliche Treffen für Freizeitaktivitäten der Gruppe statt. Weitere Infos auf Nachfrage

Selbsthilfe-Kontaktstelle Köln